Unsere Sommerfahrt 2009

 

Bula?? Wie…nein, da fahren wir nicht mit! Warum? Naja Pfadis haben wir nicht und mit Wölflingen aufs Bundeslager? Oder einfach ohne die Wölflinge losfahren. Nein machen wir lieber unser eigenes Lager! Aber was? Wieder auf unser Grundstück? Nein, nicht schon wieder! Mhm anderer Zeltplatz? Nein…aber wie wäre es denn mal wieder mit einer Hajik? OK, aufgehts quer durch die fränkische Schweiz. Genauer gesagt gut 30 km von Ebermannstadt nach Betzenstein aber das an der Straße entlang…das ist ja nichts für uns, bei uns geht das Querfeldein also wer weis wie viel das dann in Kilometern ist?

 

Freitagabend, Rucksackabgabe, haben auch alle das dabei was sie brauchen? Und auch nur das nötigste? Schließlich heißt es ja ab dem nächsten Tag jeder trägt seine Sachen selbst, egal ob Wölfling oder Meufüh! Ist das geklärt gibt es noch eine letzte Nacht im heimischen Bett.

 

Am nächsten Tag treffen wir uns noch einmal ausgeruht und frisch geduscht wieder. Und los geht es ab nach Ebermannstadt.

So nun erstmal ein kleiner Wettkampf zum warmwerden. Wer baut schneller sein Zelt auf. Auf die Plätze fertig los! Nach anfänglichen Problemen gings dann doch recht schnell. Als Belohnung gibt es dann erstmal Mittagessen von unserem tollen Küchenchef und zwar sein schon bekanntes Hirtengulasch (am Abend gab es noch den Rest der lustigerweise immer noch warm war da es so heiß war!), dann erstmal ab ins Schwimmbad, sich so richtig austoben und abkühlen. Und zum Abschluss des Abends ein schöner Singeabend mit vielen neugierigen Gästen.

Ein neuer Morgen und los geht unser tolles Abendteuer. Aufgeht es zum ersten Ziel, Muggendorf. Ein schöner Weg. Als wir nach einigen Mühen endlich dort angekommen sind hieß es auf geht’s auf die Suche nach einer Unterkunft. Nach einigem Suchen hat uns der Bürgermeister erlaubt in den Umkleiden des Sportheims zu übernachten. Dort angekommen fing es prompt das regen an…aber Gott sei dank auch nur fünf Minuten. Dann ging es erstmal ans Hungerstillen. Mit Brot, Wurst, Käse und natürlich Tomartenmark (angeblich schmeckt Salami auf einem Brot mit Tomartenmark wie Chickennuggets…man kann es ja mal ausprobieren). Als dann endlich alle satt sind noch ein paar Spiele vor dem schlafen gehen und dann ab ins Bett, schließlich erwartet uns ja am nächsten Tag wieder ein anstrengender Tag (im Nachhinein sogar anstrengender als erwartet).

So Tag zwei beginnt. Nach einem Frühstück (wie jeden Morgen) als die Bollerwagen frisch beladen, alle Kinder auf dem Klo waren und endlich alle ihren Rucksack auf dem Rücken haben kann es endlich los gehen. Wir laufen einen wunderschönen Weg an der Wiesent entlang. Doch auf einmal, kurz nach einem Keks Wettessen, der erste Bollerwagen ist kaputt. Und zwar ist der Reifen platt. Und auch der zweite hat schon einen leichten Schaden. Da zeigt sich das Problem das man ohne Werkzeug schwer einen Bollerwagen reparieren kann. Also raus mit dem Notfalltelefon und in der Heimat den Notfallservice anrufen. Aber wo treffen hier ist weit und breit nichts, und um an die Straße zu gelangen müssten wir durch den Fluss schwimmen. Also rauf auf den Berg auf der rechten Seite denn dort ist der nächste Ort. Nach der Reparatur und einem Mittagessen geht es weiter. Auf einem schönen und ausgeschildertem Wanderweg. Ja aber das wahrscheinlich nur ohne Bollerwagen und einem Rucksack für eine Woche. Auch auf diesem Abschnitt des Weges geben die Bollerwagen wieder den Geist auf. Diesmal fliegt das ganze Rad ab und bei dem zweiten bricht die Deichsel ab. Also wieder ab ans Telefon und dann heißt es warten. Als wir dann doch mit einiger Verspätung an unserem Tagesziel angekommen sind stellt sich die große Frage…wo übernachten? Nach einigem hin und her findet sich die Möglichkeit in einem alten Gasthaus in der Gaststube zu übernachten.

Am Dienstagmorgen brechen wir nun auf zu einem festen Zeltplatz wo wir wieder einige weite Leiter treffen die leider nicht die ganze Fahrt mit uns verbringen können. Wir sind alle froh dort anzukommen und uns einen Tag entspannen zu können bevor wir am nächsten Tag uns auf den Weg der letzten Etappe machen. Den Abend auf dem festen Zeltplatz nutzten wir für einen schönen Singabend am Lagerfeuer. Als dann alle im Bett waren, gab es nur noch zwei Leiter die wach am Lagerfeuer saßen um Nachtwache zu halten falls jemand auf Klo muss. Man muss nämlich anmerken das man wenn man langsam läuft ca. 10 Minuten zum Klo braucht. Am Ende hatte das ganze aber auch noch einen anderen Zweck. Ein paar andere Stammesmitglieder bildeten sich ein, dass sie uns überfallen wollen. Doch wir hatten gar kein Banner hängen so war das ganze ein sehr kurzer Spaß.

Als diese Nacht dann vorbei war, alle Zelte trocken verstaut und alle Kinder und Leiter mit trinken versorgt waren, machten wir uns auf die letzte Etappe unseres Weges.Auf ging es Richtung Pottenstein. Aber wer hat schon mit einem Weg gerechnet der schmaler ist als der Bollerwagen und dann auch noch zwischendrin durch Treppen ersetzt wird. Also einmal quer durch die Büsche- mit einem Bollerwagen in seine Einzelteile zerlegt und zehn Wölflingen mit Rucksäcken- den Berg runter Richtung Straße. In Pottenstein angekommen geht die Entscheidung an die Kinder.

a) jetzt weiterlaufen und später etwas zum schlafen suchen

b) jetzt schlafen dann weiterlaufen und dann wieder schlafen

c) die ganze Nacht in Pottenstein bleiben.Nach kurzer Diskussion haben sie sich für die Möglichkeit b) entschieden. Kurz vor unserem Ziel war es dann schon Recht dunkel, aber wir waren ja mit ausreichend Warnwesten bestückt. Trotzdem fand ein anderer Verkehrsteilnehmer wir seien ein Verkehrsrisiko und rief die Polizei. Als diese uns auffanden hatten wir schon unseren Schlafplatz auf der Wiese bei einer Bushaltestelle bzw. in der Haltestelle bezogen. Nachdem diese sich kurz sehr freundlich mit uns und den Kindern unterhalten hatten wünschten sie uns noch eine gute Nacht und fuhren ihres Weges.

Nun brach auch schon der Donnerstagmorgen an und wir gingen unser vorletztes Stückchen der Strecke an. Nach schon ein paar Kilometern machten wir eine längere Pause um auf unseren Zuwachs an Meufühs zu warten, außerdem hatten wir nicht mehr sehr viel Weg vor uns. Als wir dann endgültig komplett waren wurde noch ein Happen gegessen und dann marschierten wir auch schon Richtung letzter Übernachtungsplatz vor dem Endgültigen Zeltplatz. In dem kleinen Ort fanden wir eine nette Frau die uns erlaubte auf der Wiese hinter ihrem Haus zu campieren. Nach Steffs spezial Nudeltopf mit reichlich Käse gab es noch eine Ausgiebige Runde toben auf der Wiese bevor wir alle müde in unsere Schlafsäcke krochen.

Nun gings auf. Noch die letzte Strecke des Weges dann haben wir es geschafft!Mit nur einem Kurzen Zwischenstopp schafften wir es bis zu unserem Zeltplatz in Betzenstein. Dort war auch grade schon unser Küchenteam eingetroffen.

Gott sei dank mussten wir hier keine Zelte aufbauen. Schließlich hatten wir eine Art Tippies gemietet.

Nun ging es wieder nach einem raschen Mittagessen ins Schwimmbad. Ein Nachmittag voller toben und lachen im Wasser wo wir unsere letzten Kräfte mobilisierten. Es war ein toller Nachmittag nachdem wir alle Hungrig pünktlich zu unserem Abschlussessen erschienen. Es gab Spätzle mit Geschnätzeltem, was wie jedes Jahr wirklich super war.Auch wenn wir an diesem Abend kein Feuer hatten haben wir viel und vor allem laut gesungen. Der krönende Abschluss war dann das Versprechen von dreien unserer Kleinen. Wie immer ist es schön gewesen zu sehn wie aufgeregt sie sind während sie ihr Versprechen ablegen aber natürlich auch wie stolz sie danach sind das auch sie nun ein Halstuch tragen dürfen, schließlich sind sie nur wirklich Pfadfinder.

Am nächsten Tag holten uns dann endgültig einige Eltern ab uns es ging heimwärts.

Im Großen und Ganzen kann man sagen das dies ein Lager voller Überraschungen. Die größeren und erfahreneren Wölflinge halfen den kleinen. Egal ob es darum ging den Schlafsack einzupacken, den Rucksack oder den Bollerwagen zu ziehen.

Außerdem trösteten sie sich gegenseitig wenn sich einer verletzt hat. Sie integrierten auch die kleineren die noch nicht so lange dabei sind. Wie unseren Neuzuwachs aus Südafrika der auch ab und zu noch schwächen hat im Deutsch reden.

Ich muss sagen ich hab noch nie ein solches harmonisches und friedliches Umgehen zwischen Wölflingen gesehen, noch möchte ich behaupten, das ich/wir (ich erlaube mir für die Leiter meines Alter zusprechen) so miteinander Umgegangen sind noch das wir so auf unsere Leiter gehört haben wie sie es tun.

Ich freue mich jetzt schon auf unsere nächste Fahrt und bis dahin wünsche ich allen ein tolles Jahr und gute Gruppenstunden.

 

Ich danke euch für diese Fahrt!

Lisa